Wie Löffingen zum Atom-Endlager wurde

18.08.2016

Wie Löffingen zum Atom-Endlager wurde

atom01Was allgemein so leichtfertig als Flüchtlingskrise bezeichnet wird ist ja nicht das erste, was die Frau Staatsratsvorsitzende so richtig verkackt hat. Nachdem sie von Honeckers Mädchen zu Kohls Mädchen geworden war, machte der sie auch gleich zur Umweltministerin. Damals gehörte es zu ihren Aufgaben, endlich eine Lösung zu finden, was mit dem immer grösser werdenden Berg an Atommüll geschehen soll.
Entgegen aller Warnungen von Experten genehmigte sie dann das Endlager Asse, ein ehemaliges Salzbergwerk in Niedersachsen. Doch schon bald wurde das Desaster deutlich, das die Frau die nicht mit Messer und Gabel essen konnte angerichtet hatte. Hier ist es mal vom ARD-Magazin „Kontraste“ in schriftlicher Form kurz zusammengerafft dargestellt.

Die Kosten für die Sanierung von Asse betragen 2 Milliarden €, und man sollte meinen, dass jemand der 2 Milliarden € Schaden anrichtet für immer und ewig im Gefängnis verschwindet. Aber unser Verwaltungskonstrukt ist so angelegt, dass Garanten des Scheiterns die besten Aufstiegschanchen haben, wofür der Löffinger Stadtbaumeister Rosenstiel ein wunderbares Beispiel ist.
Die Kosten für den neuesten Geniestreich der Prinzessin aus der Uckermark sollen sich bis 2020 auf
93 Milliarden € belaufen. Der Schaden wächst eben mit den Aufgaben …

Jedenfalls hat jetzt Angela die Erste durch eine Internetseite, auf die näher einzugehen niveaulos wäre, davon Kenntnis erhalten, dass sich tief im Südwesten ihres Reiches ein Städtchen befindet, dessen Administranten sich besonders hervor tun im Auslöffeln der Suppe, die sie eingebrockt hat.
Und dem Herrgott sei es gedankt, der Bürgermeister dieses Städtchens ist auch noch Mitglied der ihren Partei, obwohl seine Religionsgemeinschaft nationale Bekanntheit erreicht hat durch Aktionen, die alles andere als christlich und demokratisch waren. Aber man weiss eben, dass ein Grossteil der Wähler auf dem Land immer CDU wählen, weil man ihnen von klein auf eingeredet hat, dass sie sonst nicht in den Himmel kommen und diesen Umstand machen sich gerissene Zeitgenossen eben zu nutze …

Da ist der Zonenwachtel auf einmal eingefallen, dass sie noch eine Leiche im Keller liegen hat, denn bevor die Asse saniert werden kann muss der ganze Atommüll erst mal woanders hin. Und da hat sie zum Telefonhörer gegriffen und den linken Bürgermeister kontaktiert. Natürlich hat sie sich zuerst mal überschwänglich bedankt für die grossartige Unterstützung und Hilfe bei ihrem aktuellen Versagen, so wie es in jedem Lehrbuch für Politiker und für Staubsaugervertreter steht. Aber sie habe da noch ein klitzekleines Problemchen … ob sie denn wieder mit so einem überwältigenden Engagement rechnen könne … sie werde auch persönlich dafür sorgen, dass der Bürgermeister nach seiner Abwahl einen der vorderen Listenplätze bei der nächsten Europawahl erhält … die zu erwartenden Finanzmittel würden sich auf die Stadtentwicklung und seine eigene überaus positiv auswirken … usw.

Damit war für den Bürgermeister wieder einmal der Fall eingetreten, wo Mitleid und Hilfsbereitschaft gefordert sind. Sofort wurde eine Gipfelkonferenz mit dem Stadtbaumeister abgehalten und der hatte auch sofort ein geeignetes Grundstück gefunden, dass auf eine Nutzung wartet. Es war soweit alles paletti, bis auf ein klitzekleines Problemchen … Nein, nicht der Gemeinderat. Mit dem Gemeinderat hat es noch nie Probleme gegeben. Das Problem war das Pack, oder um eine veraltete Bezeichnung zu benutzen : die Bürger …

Also wurde eine Packversammlung organisiert, um das Pack zu informieren. Irgendwo in den Regieanweisungen zur Inszenierung der Demokratie steht halt irgendwas über Transparenz drin …
Die Festhalle war bis auf den letzten Platz belegt, als der Stadtbaumeister das Konzept vorstellte.
Das neue Atom-Endlager komme auf das Gelände des ehemaligen Bauhof, der bekanntlich ins Benz-Gelände umgesiedelt wurde. Der Platz sei zentral gelegen, was die Integration der Atomfässer in die Stadtgemeinschaft erleichtern werde. Er werde dort ein Gebäude hinstellen wie es die Menschheit noch nicht gesehen habe. Es werde mit Sicherheit länger halten als seine Feldwege. Natürlich werde es mit Nahwärme konstant auf 80°C beheizt, was angesichts der 100.000.000°C bei der Explosion einer Atombombe fast schon arktische Bedingungen wären. Im Übrigen erwarte er nach dem beschissenen Wetter der letzten Zeit für die nächsten 20.000 Jahre strahlende Bedingungen.

Das Pack brauchte eine ganze Weile um festzustellen, dass es im falschen Film war. Dann machte sich aber doch ein gewisser Unmut breit. Ein Packer nahm das Saalmikrophon und fragte, wie man so verrückt sein könne, ein Atom-Endlager 50m neben einer Stadtkirche hinzustellen. Ein anderer Packer fragte sogar, ob der Stadtbaumeister eigentlich noch alle Eier im Sack habe. Der Bürgermeister entgegnete, dass er sich seine Bürgerversammlung nicht durch solche rechtspopulistischen Sprüche kaputt machen lasse, worauf der Packer antwortete, dass er sich seine Stadt nicht von einem linkspopulistischen Bürgermeister kaputt machen lasse.

Damit war für den Bürgermeister wieder einmal der Fall eingetreten, wo die Grenze von dem, was sich ein Bürgermeister gefallen lassen muss, überschritten war. Er liess den Packer vom Sicherheitsdienst aus der Halle führen. Weil bei der Durchsuchung des Querulanten neben einer Schachtel Zigaretten auch ein Feuerzeug gefunden wurde, erstatteten Bürgermeister und Stadtbaumeister Strafanzeige wegen des Verdachts auf Vorbereitungen zu einem Brandanschlag.

In seiner anschliessenden Rede wies der Bürgermeister auf die grossen Chancen hin, die sich durch das Atom-Endlager für Löffingen bieten. Es sei in seiner Stadt noch niemand von einem Tiger angefallen worden weshalb auch niemand durch ein Atomfass zu Schaden kommen werde. Er regte an, auf die Atomfässer zu zu gehen, um Vorurteile abzubauen. Es wäre alles rechtmässig, denn der Gemeinderat habe dem Vorhaben zugestimmt.

Wer seine Stimme abgebe habe danach keine mehr und habe dementsprechend das Maul zu halten. Das sei das Prinzip der repräsentativen Demokratie. Jetzt habe eben er und der Gemeinderat das Sagen, wobei er auch im Gemeinderat das Sagen habe. Wem das nicht passt könne jederzeit die Stadt und das Land oder am besten den Planet verlassen.
Um seinen guten Willen und seine ausserordentliche Packnähe zu zeigen werde es aber einen Tag der offenen Tür geben, wo jeder besichtigen kann was er nicht haben will.
Aus seiner Sicht sei damit das Maximum an Verhöhnung erreicht.
Mehr gehe einfach nicht …

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